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Für meine Familie und Freunde ist das nichts Neues. Ich dialysiere mit Unterbrechungen schon seit 17 Jahren. Kommen fremde Personen zu Besuch, kann man die Schläuche vom Badezimmer ins Dialysezimmer auch einfach abschließen und aufrollen. Im Badezimmer steht lediglich die Osmose-Einheit. Das Gerät ist etwa so groß wie ein alter PC, also auch nicht sehr auffällig.

"Ich dialysiere schon seit 17 Jahren!"

Ich habe zwei Lager, ein so genanntes Wochenlager, das bei der Dialysemaschine steht, damit ich nicht jedes Mal, wenn ich dialysiere, hoch- und runterlaufen muss, und ein Lager im Keller. Dort steht ein Regal von 6,00 x 2,00 Meter, das Material für drei Monate fasst. Die Belieferung wird vom Logistikzentrum angepasst, je nachdem wie viel Platz man zu Verfügung hat.

Nach Feierabend esse ich zunächst eine Kleinigkeit. Dann mache ich das Dialysegerät an und bestücke das Schlauchsystem. In der Zeit, wo die Maschine sich desinfiziert, gehe ich duschen. Danach geht es an die Dialyse und die Nadeln werden gesetzt. Anschließend wird konnektiert. Während die Dialyse läuft, gucke ich Fernsehen, schaue ins Internet oder telefoniere mit Freunden. Manchmal kommen auch Freunde zu Hause vorbei.

Ist die Dialysezeit um, führe ich das Blut zurück, ziehe die Nadeln und bereite die Maschine zum Desinfizieren vor. In dieser Zeit baue ich die Maschine ab und säubere sie äußerlich. Manchmal schaue ich dann noch ein bisschen Fernsehen oder, wenn ich es vormittags gemacht habe, gehe ich zu Freunden, was Essen oder Sonstiges.

Alles in allem dauert die Dialyse rund fünf Stunden. Man braucht ungefähr eine Dreiviertelstunde vorher und eine Dreiviertelstunde nachher. Aber die Vor- und Nachbereitungszeit, kann man schon anderweitig nutzen: duschen, kochen, mit Freunden verabreden etc.

"Das Dialysegerät ist einfach zu bedienen. Fast alle Werte sind voreingestellt!"

Als Heimhämodialysepatient müssen Sie gesundheitlich sehr stabil sein, sie dürfen keine Herz- oder Blutdruckprobleme haben. Einmal pro Monat ist eine Blutentnahme vorgesehen, die ich selber mache und ins Labor bringe. Danach telefoniere ich mit der Ärztin, die jederzeit, Tag und Nacht, für mich erreichbar ist. Das gilt auch, wenn irgendwas während der Dialyse oder mit der Maschine passiert. Der Techniker kommt in Intervallen einmal im Jahr, um die Maschine zu prüfen, neuerdings sogar öfters, weil es neue Regelungen für die Osmosereinigung gibt und man hierzu noch in der Testphase ist. Meine Ärztin besucht mich einmal im Jahr, und ich schaue einmal im Quartal auf ein Hallo-wie-geht’s im Dialysezentrum vorbei, um beispielsweise die Blutwerte zu besprechen. Auch für Notfälle fühle ich mich gut gewappnet.

Wir haben im Training verschiedene Notfälle geübt: Was passiert, wenn der Blutdruck weg ist? Was mache ich, wenn Strom- oder Wasserausfall ist? Was mache ich, wenn ich merke, mir geht es nicht mehr gut? Die gesamte Rettungskette haben wir im Zentrum trainiert. Ich fühle mich daher sehr sicher und gut aufgehoben.

Ich bin gerne in der Natur, das bedeutet für mich Erholung, hier komme ich zur Ruhe. Ich mache Holz und fahre ein bisschen Unimog, den ich auch repariere und restauriere. Außerdem gehe ich auf die Jagd, leider nicht mehr so exzessiv, da ich an einem leichten Tremor leide.

"In der Natur komme ich zur Ruhe."

Wenn ich als Heimdialysepatient in den Urlaub fahren möchte, ist das Gleiche zu beachten wie bei der Zentrumsdialyse. Das heißt, ich muss mich informieren, ob es in der Nähe des Urlaubsortes eine Dialysemöglichkeit gibt und mich dort für die Gastdialyse anmelden. Anschließend setze ich mich mit meiner Ärztin in Verbindung, die meine Unterlagen, das Dialyseregime, an den Ort sendet. Dann kann ich einfach in den Urlaub fahren und zu gewissen Zeiten an dem Dialysezentrum vorstellig werden. Ich beginne etwa vier Wochen vorher mit den Vorbereitungen.